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Meine Werte, meine Motivation, meine Werke.

Diese Seite soll Ihnen die Gelegenheit geben, mich kennenzulernen.
Mich, meinen anthrazitfarbenen Humor und meine Werke.

Ich gebe offen zu, ich mag den Begriff Autor nicht.
Zu viele verwenden das Wort nur, um sich abzuheben vom Rest der Bevölkerung.
Wofür? Was macht einen Autor zum Autor?
-> Er bildet Sätze und spricht darüber.

Das habe ich auch schon in der Schule, war also Autor.
Ein eindeutig verkannter Autor ... denn meinen Lehrern hat es selten gefallen. Für den einen Lehrer waren die Sätze zu lang, kaum hatte ich mich umgestellt, waren sie für den nächsten Lehrer zu kurz, irgendwie nie passend. Also habe ich das Schreiben anderen überlassen und dafür lieber gelesen. Für eine lange Zeit.

Das Leben brachte es mit sich, dass ich trotzdem Schriften erstellte.
Hauptberuflich und nebenberuflich und irgendwann auch privat.
Denn es leben viele Geschichten in mir, die heraus wollen.
Von daher kann ich mit Recht behaupten:

Ja, ich bin eine Schriftstellerin.

Nicht mehr und nicht weniger ... doch das zu erkennen hat  l-a-n-g-e  gedauert.


Schon als Kind war ich eine Leseratte und liebte es,
mit jedem geschriebenen Wort in andere Welten abzutauchen und
habe Menschen bewundert, die mit Worten Bilder malen konnten.
Selbst zu schreiben schien unmöglich. Mehr als 3 Seiten - ein Krampf.
Meine Gedanken waren immer schneller als meine Finger.
Meine Aufsätze in der Schule wohl erträglich - aber nie perfekt.
Kein Wunder bei Themen wie "Schnee - mitten im Sommer -
in 45 Minuten - in einer Stadt, die Schnee nur von Bildern kennt.
Seuffz.


Immerhin konnte man meine Liebe zur deutschen Sprache nicht kleinkriegen.
Ihre Vielfalt und Schönheit, auch wenn sie es einem oft nicht leicht macht.
Mit den Jahren kamen:
- Erfahrungen zu handwerklichem Geschick,
- Beobachtungen zu Bewertungen,
- Analyse zu Inspiration.
Und viele, viele gelesene Bücher.


Die meisten waren gut, manche besser, einige grottenschlecht.
Man sagt oft: Dies ist so schlecht, das kann ich bestimmt besser.
Und wird tatsächlich aktiv - meist für einen selbst überraschend.

2017 war es bei mir so weit. - Gedichte schrieb ich schon länger.
Aber erst ein unterirdisches Kinderbuch brachte mich zum Schreiben.

Wohlgemerkt: Als Test - Nur für mich.
Erst ein Kinderbuch, dann eine Kriminalgeschichte.
Dann kam die Neugier und ich habe "Bewertungen" eingeholt.
Die Reaktion kam schneller als gedacht. Kaum zu glauben:
Aber man bestärkten mich, das weiter zu verfolgen.
Danke Euch.


Denn nun schreibe ich aus Leidenschaft.
Bücher und Geschichten, die ich selbst gerne gelesen hätte.
Solche über das Leben, mit all seinen schrägen Momenten.
Denn wer immer den Menschen geschaffen hat,
er muss Tränen gelacht haben.
Und glücklicherweise habe ich einen Verlag gefunden,
der meinen Humor teilt und mich unterstützt.
Daher an dieser Stelle:
Herzlichen Dank an den JustTales Verlag.

Meine Werke:

Ich schreibe Kriminalgeschichten, Kinderbücher, ab und zu Gedichte.
Merkwürdige Kombination? Nein, das passt schon. Ich bin Romantiker.
Weder Mensch noch Tier sind immer nett, niemand immer böse,
viele Stimmungen beeinflussen unseren Alltag und machen das Leben bunt.
Und ich darf sie alle ausleben und kann dabei andere erfreuen.

Gibt es was Besseres?

Nachbarn, eine merkwürdige Gattung Mensch.
Jeder hat sie, nicht jeder will sie.
Sie sind so vielfältig, wie es die Natur ist.
Dicke, dünne, große, kleine, alte, junge.
Rücksichtsvolle, liebevolle - und andere.

Ich bin in meinem Leben einige Male umgezogen. Da kommen viele Orginale zusammen. Lasst mal überlegen:

Da war die Dame, die sich als Hausmeister aufspielte (es aber nicht war) und mir meinen Kellerschlüssel abnahm, weil 1-Zimmer-Wohnungen angeblich keinen Keller haben. - Geglaubt habe ich es ihr nicht, aber ich hatte keine Chance. Ich stand mit meinem gesamten Hausstand vor der Tür, hatte Zeitdruck, weil der Wagen noch ausgeräumt werden musste und es nur noch eine Stunde Luft gab, bis der Mietwagen eine weitere Stunde gekostet hätte. Circa fünf Jahre später habe ich durch Zufall die Kellertür offen gesehen und musste nachzählen, ich konnte nicht anders. Eigentlich überflüssig, da ich die Wohnung von einer Freundin hatte, die mir schon ein halbes Jahr nach Einzug bestätigte, dass es definitiv einen Keller gegeben hatte. Und natürlich gab es ausreichend Keller, sogar noch drei zusätzlich. Wo mein Keller abgeblieben war, konnte ich mir leicht vorstellen.

Die nette Dame wohnte auch noch Tür an Tür mit mir. So kam ich in den Genuss, sie (und das gesamte Haus) zu retten.
Was war passiert: Eines Tages kam ich nachmittags von der Arbeit nach Hause, als ich sie, auf einem Küchenstuhl im Flur sitzend, vorfand. Auf der Schwelle zu ihrer Wohnung - zwei Stuhlbeine in der Wohnung, zwei im Flur. Als sie mich erblickte, krallte sie sich in meinen Arm und meinte, ich möge ihr unbedingt folgen. Jetzt gleich. Sofort. Sie bekäme den Herd nicht aus.
Ich gebe zu, ich war irritiert. Zickte sie mich doch sonst immer nur an.
Nun gut, ich war und bin ja kein Unmensch.

Vergeben ist Pfadfinderpflicht, dachte ich mir und folgte ihr in die nach Bohnerwachs und Spießigkeit riechende Wohnung. Sie zog mich in die Küche und zeigte auf ihren Herd. Ein kurzer Blick und ich erkannte das Drama ...
Ein Wassertopf köchelte, mit dem sie irgendetwas bruzzeln wollte.
"Er geht nicht aus!", jammerte sie. "Ich habe schon vier Stunden auf dem Stuhl gesessen, aber es ist keiner nach Hause gekommen."
Vier Stunden. Wow. Das nenn ich mal Ausdauer für so eine tüttelige Dame, deren Blase bestimmt nicht mehr die beste war.
Ein Blick auf die Knöpfe des Herdes offenbarte ihr -hausgemachtes- Dilemma. In ihrem Putzwahn hatte sie so lange auf den Schaltknöpfen herumgerieben, bis keine Zahlen mehr erkennbar waren. Rechtzeitig Striche zu machen an den entsprechenden Stellen oder gar Kerben mit dem Messer zu graben, um wenigstens die Null-Stellung zu orten, war ihr nicht eingefallen. Kriegsgeneration eben. Man macht Kerben in seinen Gewehrholm, aber nicht in Herde!
Selbstverständlich hatten die Knöpfe eine Mini-Markierung, die, das muss ich zugeben, kaum sichtbar war. Auch ich musste suchen.
Und außerdem: Es war natürlich auch eine Gemeinheit des Herdes, dass er Elektroplatten hatte. Die Restwärme ließ nicht erkennen, ob die Platte noch heizte oder nicht. Und Geduld ist ab einem bestimmten Alter nicht mehr angesagt. Man hat schließlich in seinem Leben schon genug gewartet und muss die letzten Sekunden des Lebens auskosten. Auf die Gefahr hin, es werden auch die letzten Sekunden des restlichen Hauses. Wer war das noch, der gesagt hatte, wenn man sich umbringen will, soll man mindestens drei mitnehmen, die es verdient haben? So ein Mietshaus macht die Auswahl dann natürlich einfacher. Irgendwer wird schon dabei sein, der Dreck am Stecken hat. Ist ja eine Großstadt, in der man lebt. Die sind per se schon Sündenpfuhle. Ach ja, früher auf dem Land war alles besser und die Menschen zufriedener ...

Als ich, von vielen Dankesbekundungen verfolgt, meiner Wohnung zustrebte, im sicheren Gefühl, für kurze, viel zu kurze Zeit die Welt und speziell unser Haus gerettet zu haben, fragte ich mich, wie groß die Halbwertszeit solcher Dankbarkeit wäre. - Ich darf euch verraten:
NICHT sehr LANG.
Schon eine Woche darauf hörte ich wieder ihr Gekeife hinter mir bezüglich meines vollen Postkastens. Als ich dann aber Mahnungen bekam, weil sie dem Postboten gesagt hatte, ich würde nicht mehr in dem Haus wohnen (vermutlich weil ihr Gehör versagte und sie meine Musik nicht mehr durch ihr Fernseher-Getöse hörte, das allabendlich durch die Wand drang), hatte ich genug und suchte mir neue Nachbarn.

Die Nächsten warnten mich schon drei Tage vor Einzug, auf was ich mich vorzubereiten hatte. Ich habe nicht darauf gehört und musste büßen. Selbst schuld.
Ich hatte drei Tage vor Einzug die Schlüssel für meinen, nun definitiv zur Wohnung gehörenden, Keller bekommen, um schon Sachen einzulagern. Meine Wohnung wurde noch renoviert. Die Tapeten hatte ich mir zwar aussuchen dürfen, aber noch nicht an der Wand gesehen, da der Hauptschlüssel noch fehlte.
Die Beurteilung darüber erübrigte sich, da ich sie frei Haus geliefert bekam.
Während ich noch meine Kisten umschaufelte, um sie nach Zimmern sortiert schnell greifen zu können, wenn es losging, spürte ich im Genick ein leichtes Kribbeln. Als naturwissenschaftlich erzogener Mensch kann ich nur sagen, es müssen die freien Radikale gewesen sein, die meine Aura störten. Als ich mich umdrehte, stand da eine niedliche Oma, vermutlich Mitte sechzig mit Kittelschürze und einen Röntgenblick. Die Radikale waren unsichtbar, aber ich sollte sie noch zu spüren bekommen.
"Sie sind die Neue!", stellte sie fest. Während ich noch nickte, folgte umgehend: "Schöne Tapeten haben sie."
Irritiert blieb mir die Sprache weg und sie musste an meinem Gesicht gesehen haben, welche Frage mich beschäftigte. Also berichtete sie mir dreist, sie habe die Handwerker bemerkt und Kaffee gekocht und das Gebräu den Handwerkern heruntergebracht, da sie zwei Stockwerke über mir wohnte. Dabei seien ihr meine Tapeten ins Auge gefallen.
Ich war mir nicht ganz sicher, ob sie erwartete, dass ich ihr für den Kaffee dankte oder ihr einen Scheck ausschreiben sollte, aber sie fuhr schon fort, mir genau zu erzählen, wer noch in dem Haus wohnte, wie alt er wäre und was er treiben würde. Selbst die Freundinnen hatte sie schon gecheckt.
Ah ja. Gut zu wissen, dachte ich mir.

Ehrlich: Die Warnung half mir kein Stück. Ich achtete zwar darauf, wen ich in meine Wohnung mitnahm, aber das hatte ich vorher schon getan. Sehr ärgerlich. Ich lud auch keinen zum Kaffeeklatsch ein. Noch ärgerlicher. Wie sollte man so die Einrichtung durchhecheln mit der halben Straße. Oder die Kondome im Badezimmer suchen?
Sprich: Ich war ein echtes Ärgernis.
Das ging ja garnicht. Irgendeinen Aufhänger musste es geben. Ein halbes Jahr warteten sie, die nette Oma aus dem dritten Stock und die 20-Jahre ältere aus der Wohnung unter ihr. Dann hatten sie ihn gefunden:
Deutschlands liebster Sprengstoff in Mietshäusern. "Die Hausordnung".
Es ärgerte sie zu Tode, bzw. leider nur kurz vor Tode, dass ich nicht "ihre Zeit" zu nutzen schien. Samstags vormittags um 11 Uhr ist Hausordnungszeit. Nicht früher, nicht später.
Das weiß ich jetzt. Und halte mich immer noch nicht daran. Oh Schande.

Nachdem ich selbst auf ihr Klingeln nicht reagierte, bzw. die Haustür wieder vor der Nase der Dame schloss, war ich der Antichrist der Hausgemeinschaft. - Und stolz drauf.
Also nicht dass ich die Aufgabe verweigerte. Im Gegenteil. Ich wienerte die entsprechenden Stellen bis zur Selbstaufgabe ... nur nie um 11 Uhr an einem Samstag.
So gnadenlos wie sie und ihre Busenfreundin aus dem Stockwerk über mir, die mir dann alle drei Monate den Hausmeister auf den Hals hetzten, anonyme Zettelchen in den Briefkasten warfen, hatte ich noch keinen Nachbarn. Die 80-Jährige wollte mich mit der ganzen Kraft, derer sie noch habhaft wurde, in der Haustür einklemmen, ernsthaft, sowas habe ich seit dem nie wieder erlebt.
Die Krönung kam, als im Winter die Wasserrohre einfroren. Auf ihrer Seite, nicht auf meiner. Kein Wunder, denn das Erdgeschoss und auch der erste Stock waren über Weihnachten nicht zu Hause und hatten alle Heizkörper abgedreht. Bei außen liegenden Rohren etwas risikoreich. Ich grinste, als ich die Gespräche im Hausflur mitbekam. Mit bester Laune strebte ich wieder in meine Küche, denn es galt einen Geburtstagskuchen fertigzustellen. Meinen. Es war der Vortag zu meinem Ehrentag.

Nachmittags klingelte es an der Haustür. Sie, die Dorfzeitung, stand vor der Tür.
"Ach sie sind ja doch da. Ich wollte ihnen nur mitteilen, dass die Feuerwehr in ihren Keller eingebrochen ist. - Die Rohre sind eingefroren, und Sie sind schuld, weil ihr Kellerfenster auf Kippe stand."
"Wie bitte? Bei mir hat keiner geklingelt. Wie können die in den Keller, ohne dass bei mir jemand klingelt?"
"Ich habe denen gesagt, Sie sind nicht da. Sind Sie ja normalerweise auch nicht." Auch das klang vorwurfsvoll. Wie konnte ich denn nur arbeiten gehen. Eine gute deutsche Frau war vermutlich verheiratet und immer zu Hause. Aber es ging weiter: "In ihren Keller kommt man doch ganz einfach. Da muss man doch nur den Riegel etwas zur Seite schieben, dann geht die Tür auf, weil der Backstein morsch ist."
Danke, das wusste ich. Aber woher wusste sie das? Wie oft hatte Frau Tapetenforscherin schon in meinen Sachen gewühlt?

Jeglichen Protest von mir schüttelte sie ab wie eine Katze ein paar Regentropfen. Sie drehte sich einfach um und ließ mich verdattert stehen. Statt dessen hatte ich kurz darauf den nächsten Besuch des Hausmeisters, der mir ihre Klagen mitteilte. Lieblingsthema: Ich würde die Hausordnung nicht richtig machen. Und sie wäre eine so solide langjährige Mieterin, der man unbedingt Glauben schenken müsse.
Meinen Lappen, aus dem die Flecke der ersten "großen Hausordnung" nicht mal mit Kochen und Fleckensalz heraus gingen, weil die ach-so-sauberen-Erzhausfrauen nur "runde Ecken" kannten, akzeptierte er nicht als Gegenargument. Auch nicht den Kalender, in dem ich die Tage, ja sogar mit Tageszeit, notiert hatte.
Also saß er nun zwei Tage nach Silvester, immer noch besoffen und drei Meter gegen den Wind nach Schnaps stinkend, in meiner Wohnung und weigerte sich, diese zu verlassen. Erst nachdem ich die Polizei geholt hatte, die irritiert kam und ihm versuchte den Tatbestand des Hausfriedensbruch nahezubringen, jedoch an seinem Alkohol kläglich scheiterte, schlich er uneinsichtig wie eh und je von dannen.
Auf den Entschuldigungsbrief, den der Schiedsmann von ihr und dem Hausmeister gefordert hat, warte ich heute noch.

Ja, Nachbarn.
Man liebt sie, man hasst sie.
Aber man kommt ohne sie leider nicht durch die Welt.
Ich hoffe nur, ich mache es besser ...

In diesem Sinne wünsche ich Euch freundliche Nachbarn,
mit genau der Nähe, die ihr verkraften könnt.
Einen schönen Sonntagabend.

Wer ist Marvin?

Marvin ist ein kleines Murmeltier, daß Agatha kennengelernt hat.
Er wohnt in einer Höhle unter der alten Fichte am Ufer des Gebirgsbaches.

Momentan ist er noch beschäftigt, sich für den Winterschlaf ordentlich
voll zu fressen. Aber bald hat er wieder mehr Zeit.

Wenn die Herbststürme vorüber sind, kommt er hier vorbei
und kann Euch von seinem aufregenden Leben erzählen.
Von seiner Familie, seinen Freunden und seinen Erlebnissen im letzten Jahr.
Und das war ein tolles Jahr.

Ich habe Marvin 2017 kennengelernt und ihm versprochen, seine Geschichte aufzuschreiben.
Er tut sich etwas schwer damit, den Stift längere Zeit in seinen Krallen zu halten.
Wir haben ausgemacht, dass seine Geschichten hier in loser Reihenfolge erscheinen werden.
Freuen wir uns darauf. Denn eins ist schon sicher: es wird spannend.

 

Quelle: Agatha van Wysn